Montag, 4. August 2014

„Es ist schwierig, auch unseren Freunden zu erklären, was wir in Gaza machen“

Heute, an unserem 2. Besuchstag, haben wir uns auf den Weg in die Knesseth gemacht. Obwohl die Angeordneten durch den Krieg im Gaza-Streifen allehandvoll zu tun haben, wurden wir trotzdem empfangen.

Bild Mitte: MdK Ronen Hoffmann im Gespräch mit Lothar Klein, dem Vorsitzenden der Sächsischen Israelfreunde e.V.

Der Chef des Auswärtigen Ausschusses, Ronen Hoffmann (Yesh Atid), sagte zur Politik der Regierung in Jerusalem: „Wir haben kein Interesse an dem Territorium in Gaza. Die Palästinenser sind nicht unsere Feinde, sondern die Terroristen der Hamas. Alles, was wir wollen ist, unsere Bevölkerung vor den Raketen zu schützen. Kein Land der Welt würde es akzeptieren, tagtäglich angegriffen zu werden. Leider verstehen das unsere Feinde nicht und unseren Freunden müssen wir auch immer wieder erklären, was das Ziel unserer Politik ist.“


Delegationsleiter Werner Hartstock erwiderte: „Ihr kämpft gegen den Terrorismus. Ihr schützt mit Eurem Blut unsere Werte, unsere Demokrtie. Dafür danken wir Euch. Und deshalb sind wir hier – um Euch unsere Solidarität zu zeigen.“

Schmerz und Tränen bei Soldaten-Beerdigung

Nirgendwo auf der Welt nehmen die Menschen so Anteil am Tod eines gefallenen Soldaten wie in Israel. 2.000 Menschen kamen am Sonntag, um dem gefallenen Soldaten Liel Gideonim die letzte Ehre zu erweisen. Wir waren auch auf dem Friedhof auf dem Herzl-Berg dabei.


Überwältigt vom Schmerz und der tiefen Trauer haben auch wir uns nicht unserer Tränen geschämt.  Der gefallene Soldat diente in einer Eliteeinheit, war der Funker eines Kommandanten im Gaza-Streifen, einer von den drei gekidnappten Soldaten und getöteten IDF-Soldaten der letzten Woche. Liel,  jüngster von 4 Söhnen, hatte den Schüleraustausch mit Deutschland organisiert. In den Trauerreden war kein Wort von Rache zu hören, von Wut oder der Vergeltung.





Deutsche geben ihr Blut für Israelis

Unser 1. Tag begann mit einem Paukenschlag! Wir spendeten direkt nach unserer Landung Blut für unsre israelischen Brüder und Schwestern. Ganz bewußt haben wir uns für diesen Auftakt entschieden. Im Medical Center Magen David Adom, so etwas wie das Deutsche Rote Kreuz, haben wir Blutkonserven von uns  gegeben. Für Krankenhäuser im ganzen Land, vor allem die, die verwundete israelische Soldaten pflegen. Die Ärztin Shlomi Sondhilim, völlig überwältigt von unserem Besuch, sagte: „Was für eine großartige Geste!“ Plötzlich wurde in ganzem Raum nur noch Deutsch gesprochen. „Ihr seid die einzigen Ausländer, die bislang auf so eine Idee gekommen sind,“ sagte die Ärztin Sondhalim.